Kurzer Abriss der Bretonischen Geschichte

5000 – 2000 v. Chr.

Megalithkultur, in der die Dolmen, Menhire und verschiedene Steinsetzungen errichtet wurden.
Siehe Anmerkung zum Lied 65: Lied des Junifestes

800 bis 600 v. Chr.

Besiedelung der Bretagne durch keltische Volksstämme

56 v. Chr.

In der Seeschlacht von Quiberon vernichtet Cäsar die Flotte der erfahrenen und erprobten Veneter, einer der fünf amorikanischen Stämmen (Amorique, Amorika: Land vor dem Meer) der Bretagne.

460 v. Chr.

In Grossbritannien breiten sich die Angeln und Sachsen immer mehr aus und erobern das Land. Die dort ansässigen Kelten flüchten vor der Übermacht und siedeln sich in der Bretagne an. Im Laufe von zweihundert Jahren kommen immer mehr Inselkelten in die Bretagne. Druiden, Barden und Vaten lenken die Geschicke des Landes.
Lied 1: Die Reihen oder der Druide und das Kind
Lied 2: Weissagung Gwenc’hlans
Lied 3: Herr Nann und die Fee
Lied 8: Arthurs Marsch
Lied 10: Merlin an der Wiege
Lied 11: Merlin der Zauberer
Lied 12: Merlin der Barde
Lied 13: Merlins Rückkehr

799

Die Bretagne wird durch Karl dem Grossen unterworfen. Karl der Grosse stirbt 814
Lied 14: Lez-Breiz

826

Der Bretone Nominoe wird durch Karls Nachfolger Ludwig dem Frommen, zum Herzog der Bretagne ernannt.

831

Nominoë tritt die Nachfolge des abgesetzten Grafen Wido von Vannes an.

845

In der Schlacht von Redon erzielt Nominoe einen Sieg über die Truppen Karl des Kahlen und begründet ein unabhängiges Herzogtum.
Lied 15: Der Tribut des Noeminoë

846

Begründung des bretonischen Königshauses.

851

Erispoe, Sohn des Nominoes, besteigt den Thron. Er wird von seinem Vetter Salomon ermordet, der sich des Königsthrones bemächtigt.

857

Nach der Krönung Salomons beginnt die Blütezeit der Bretagne.

874

Salomon wird ermordet.

Ab 900

Beginn der Normanneneinfälle in die Bretagne.

919

Zum Schutz gegen die Normannen werden zahlreiche Burgen durch Alan Barbe-Torte errichtet.

939

Sieg über die Normannen durch die Truppen Alain Barbe-Tortes.

939

Alain Barbe-Torte stirbt. Nachfolgekämpfe wodurch es zu Instabilitäten innerhalb des Landes und zum wirtschaftlichen Niedergang kommt.
Lied 16: Alain der Fuchs

1341–1365

Erbfolgekrieg zwischen Charles des Blois und Jean de Monfort. In der Folge davon kommt es zur Verwüstung der Bretagne. Monfort, von England unterstützt, erringt in Auray (1364) den Sieg über seinen Gegner de Blois und übernimmt die Herrschaft über die Bretagne.
Lied 27: Johanna die Flamme
Lied 32: Du Guesclins Vasall
Lied 33: Der Schwan

1364–1468

Unter der Herrschaft Montforts erlebt die Bretagne eine neue Blütezeit.
Lied 28: Die Schlacht der Dreissig
Lied 35: Die bleiche Azenor

1488

Das bretonische Heer unter Herzog Francoise II wird in der Schlacht von St. Aubin-du-Cormier von den Franzosen geschlagen. Seine Tochter Anne besteigt den Thron.
Lied 37: Die Belagerung von Gwengamp

1491–1499

Anne de Bretagne heiratet Charles VIII von Frankreich. Sie bleibt jedoch Herzogin der Bretagne und souveräne Regentin ihres Landes.

1498

Nach dem Tod von Charles VIII kehrt Anne in die Bretagne zurück.

1499

Durch die Heirat mit Ludwig XII wird Anne erneut Königin von Frankreich. Die Bretagne bleibt jedoch ein unabhängiges Herzogtum.

1514

Tod von Anne de Bretagne. Ihre Tochter Claude übernimmt das Herzogtum. Sie heiratet den späteren König von Frankreich, Francoise d’Angoulême.

1532

Claude gestatte die Angliederung des Herzogtum an die französische Krone. Eine eingeschränkte Autonomie wird von den bretonischen Landständen unterzeichnet.

1588

Die Bretagne erhebt sich gegen den königlichen Statthalter von Mercoeuer. Dieser hatte versucht, aus den Wirren der Hugenottenkriege persönlichen Nutzen zu ziehen und sich das Gebiet anzueignen. Räuberbanden plündern das Land; einer ihrer gefürchtetsten Anführer ist La Fontanelle.
Lied 42: Fontanella
Lied 41: Die Ligneurs

1598

Durch das Edikt von Nantes macht Heinrich IV der Verfolgung der protestantischen Hugenotten während der Glaubenskriege auch in der Bretagne eine Ende.

1675

Bauernaufstand gegen das sogenannte «Stempelpapier».

1720

Enthauptung des Marquis von Pontcalle, der an einem Komplott für die „Verteidigung der bretonischen Freiheit“ teilgenommen hatte.
Lied 48: Der Tod Pontcalecs

1764

Widerstand der Landstände von Rennes und des Generalprokurator des Königs Chalotais gegen den Statthalter d’Aiguillon.
Lied 49: Die Schlacht von St. Cast

1789

Im Januar kommt es zu blutigen Aufständen in Rennes. Im August beschliessen die Abgeordneten im Zuge ihrer Begeisterung für die französische Revolution die Aufhebung der Sonderrechte der Provinzen, was einem nationalen Selbstmord gleichkommt. Die Bretagne wird daraufhin in fünf Departements aufgeteilt.

1794

Nach der Hinrichtung Ludwigs XVI und aufgrund der antiklerikalen Gesetze sowie der Massenanwerbung von Soldaten wird der Bund der Chouans gegründet.

1795

Die Chouans werden zusammen mit zahlreichen königtreuen Emigranten in Quiberon vom Revolutionsheer besiegt.

1804

Georges Cadoudals, der Anführer der Chouans, wird hingerichtet.
Lied 55: Die Blauen
Lied 56: Die Chouans

1832

Der letzte Aufstand der Königstreuen scheitert.

1909

Gewalttätiger Streik in den Konservenfabriken von Concarneau

1914

Zahlreiche Bretonen fallen im 1. Weltkrieg.

1932

Attentate der autonomistischen Geheimorganisation «Gwenn ha Du» und Gründung der Nationalen Partei der Bretagne.

1940

Besetzung der Bretagne durch die deutsche Wehrmacht. Lorient, Brest, St Malo und St Nazaire werden durch alliierte Bomben größtenteils zerstört Einwohner der Insel Sein schliessen sich der Widerstandsbewegung Charles de Gaulles an.

1942

Angriff von englischen und kanadischen Einheiten auf den deutschen Flottenstützpunkt St-Nazaire.

1944–1945

Rückzug der deutschen Truppen aus der Bretagne.

1950

Die bretonische Kultur erlebt eine neue Blütezeit. Insbesondere Sprache und Musik werden wiederbelebt.

1951

Wirtschaftlicher Aufschwung nach der Bildung eines Komitees zur Förderung der Interessen der Bretagne (CELIB).

1960–1961

Aufstand zahlreicher Bauern im Finistère gegen die Gemüsehändler. («Artischocken-Krieg»).

Ab 1966

Bestrebungen (Breiz libre) für eine unabhängige Bretagne: autonomistische Extremisten verüben Sprengstoffanschläge Bau des Atomkraftwerks in den Monts d'Arrée und des Gezeitenkraftwerks bei St Malo.

1967

Havarie des Tanker Tarrey Canyon: Ölpest an der bretonischen Küste.

1968–1969

Attentate der bretonischen Befreiungsfront (FLB) in St. Brieuc und Paris.

1969

Einrichtung des regionalen Naturparks von Armorika.

1970

Einrichtung des regionalen Naturparks von Brière.

1972

Angliederung der Loire-Atlantique an die Region «Pays de la Loire».

1975

Im Mer d'Iroise werden die ersten Versuchsbohrungen nach Erdölvorkommen im Kontinentalsockel durchgeführt.

1978

Der Öltanker «Amoco Cadiz» kentert vor Portsall.

1980

Die «Schlacht» von Plogoff: erfolgreicher Widerstand der Einheimischen gegen die Errichtung eines Atomkraftwerks in der Nähe der Pointe du Raz.

1985

Die ersten zweisprachigen Straßenschilder mit französischen und bretonischen Ortsbezeichnungen werden aufgestellt.

1990

Die Nordküste (Côte du Nord) wir in Côte d'Armor umbenannt.

1994

Brand des Parlaments von Rennes.

1999

Der Öltanker «Erika» kentert vor der Süd-Küste der Bretagne.